Historie der Schule
Das alte Wappen
Das alte Wappen ist immer noch an der Rückwand des Schulgebäudes zu sehen.
Das neue Logo
Aus dem alten, historischen Wappen entstand die Idee für ein neues Schullogo.
Das Herz, das Männchen und das Buch/Heft wurden herausgefiltert und zu einem neuen Logo zusammengesetzt.
Geschichte der Werdenfelsschule
Nachdem die frühere Schule des Sprengels im 2. Weltkrieg zerstört worden war, mussten lange Zeit viele Kinder des Stadtviertels bis zu 4 km in die überfüllten Nachbarschulen laufen. Die meisten Schüler waren in der Plinganser-, Boschetsrieder-, Impler-, Gotzinger- und Großhaderner Schule untergebracht, aber auch im Altenheim St. Josef am Luise-Kiesselbach-Platz musste aufgrund der Raumnot unterrichtet werden.
Dies hatte glücklicherweise mit dem Beginn des Schuljahres 1949/1950 ein Ende, als die neugebaute Grundschule an der Werdenfelsstraße eröffnet werden konnte. Sie gehört neben der Grundschule an der Weißenseestraße zu den ersten beiden Schulen, die nach Kriegsende in München gebaut wurden.
Verspätete Eröffnung
Mit dem Erdaushub wurde am 19.01.1949 begonnen und die Einputzarbeiten konnten am 05.08.1949 abgeschlossen werden. Dann gerieten die Arbeiten jedoch ins Stocken. Wegen eines Streiks der Monteure und Installateure, der sich über mehrere Wochen zog, waren zum geplanten Schulbeginn am 01.09.1949 erst sechs Klassenräume bezugsfertig. So wurden die Sommerferien für die neuen Werdenfelsschüler von der Stadtschulbehörde um eine Woche zum 08.09.1949 verlängert.
Trotz allem konnte die Schule in einer Bauzeit von nur 6 ½ Monaten erstaunlich schnell fertig gestellt werden. Die Kosten beliefen sich auf 820.000DM.
Am Sonntag, den 11.09.1949 wurde die Einweihung gefeiert. Nach einer Messe im Altersheim St. Josef in Sendling zogen die neuen Schüler mit ihren Eltern in einer feierlichen Prozession zur Werdenfelsstraße, wo Weihbischof Dr. Neuhäusler die Räume des Hauses segnete.
Eine Woche später fand am Montag, den 19.09.49 eine Eröffnungsfeier mit dem Oberbürgermeister Wimmer und den Spitzen zahlreicher weiterer Behörden statt. Der damalige Rektor Möller lobte in seiner Rede: „Das neue Haus hat zwei hervorragende Eigenschaften: Es ist einmal nächst der Kreuzung Fürstenrieder-Waldfriedhofstraße, aber doch abseits jeglichen Verkehrs errichtet worden. (…) Wer an einem Sonnentag aus den Fenstern der Schule schaut, vermeint sich ins Isartal versetzt: Prachtvolle, bunt belaubte Bäume, dazwischen schmucke Villen oder wohltuende Grünflächen. Kinder und Eltern sind daher des Lobes voll, eine solche Schulheimat zu besitzen.“
Drei Schulen in einem Haus
Diese Schulheimat teilten sich in der Werdenfelsstraße als Beispielschule gleich drei Volksschulen: Die katholische Bekenntnisschule mit Rektor Möller, die evangelische Bekenntnisschule von 1955 bis 1964 mit Rektor Höcht und die Gemeinschaftsschule ab 1956 mit Rektor Wagner.
Unterricht im Schichtbetrieb
Aufgrund der dementsprechend hohen Schülerzahlen und der weiterbestehenden Raumnot in München mussten die Schüler in zwei Schichten unterrichtet werden. Dies war auch in vielen anderen Stadtteilen der Fall.
Jedes der 12 Klassenzimmer wurde am Vormittag genutzt und am Nachmittag zusätzlich von einer weiteren Schulklasse belegt, sodass insgesamt 1250 Kinder in 23 Klassen in der kleinen Schule unterrichtet werden konnten.
Anbau 1955
Doch schon nach drei Jahren war die Kinderzahl so angestiegen, dass die vorhandenen Klassenzimmer für den Betrieb in zwei Schichten nicht mehr ausreichten, auch wenn die Klassenstärke auf teilweise bis zu 60 Kinder in einem Raum angehoben wurde. Abermals mussten bis zu fünf Klassen an den Canisiusplatz in Großhadern ausgelagert werden.
Somit wurde 1955 mit einem Anbau Richtung Waxensteinstraße begonnen. So konnte neben 6 neuen Klassenzimmern durch einen Umbau im Dachgeschoss auch noch ein Gymnastikraum dazugewonnen werden.
Bau von Aula und Turnhalle
1960 kamen schließlich noch die Aula und die Turnhalle dazu. Wegen mangelhafter Verankerung wurde jedoch schon 1962 bei Stürmen das Dach der Aula aufgerollt und 1963 flog das Dach der Turnhalle davon und wurde auf ein Haus auf der anderen Straßenseite geworfen. Fast ein Jahr lang entfällt der Sportunterricht.
Die Schule bestand zu diesem Zeitpunkt aus 40 Klassen von Jahrgangsstufe 1 bis 8, drei davon ausgelagert nach Großhadern.
Olympiade 1972
Während der Olympischen Spiele 1972 in München wurden 240 Besucher aus Madagascar und Paris im Schulhaus einquartiert. Die Sommerferien begannen in diesem Jahr am 02.08.72 und dauerten zwei volle Monate bis zum 01.10.1972.
Gäste aus Jugoslawien und Griechenland
Von 1977 bis 1987 wurden im Schulgebäude zweisprachige jugoslawische Klassen untergebracht. 1988 verlassen zudem die letzten 5. und 6. Klassen der Hauptschule an der Fernpassstraße die Schule, sodass die Werdenfelsstraße eine reine Grundschule wird. Um die frei gewordenen Räume vorerst zu nutzen, zog von 1988 bis 1997 eine griechische Privatschule mit ein, die nach der Generalsanierung von 1997-2001 nicht mehr zurückkehrte und damit Platz für den Hort machte.
Quelle: M. Spigiel (2001): Festschrift- Grundschule an der Werdenfelsstraße 1949 – 2001
Die Schule steht leer
Nach vielen reibungslosen Schuljahren stand man im Jahr 2020 plötzlich einer völlig neuen und unvorhersehbaren Entwicklung gegenüber.
Nach dem Fasching 2020 stiegen auch in Deutschland die Zahlen des 2019 entdeckten Corona-Virus sprungartig an, sodass die Schulen am Freitag, den 13.03.2020 ohne Vorwarnung für 8 Wochen bis zum 08.05.2020 für Schüler acht Wochen geschlossen wurden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Alle Kinder gingen an diesem Tag mit randvollgepackten Schultaschen nach Hause und wurden zunächst mit Arbeitsplänen, die per Email verschickt wurden, weiterbeschult. Nur Kinder, deren Eltern in der systemrelevanten Infrastuktur tätig waren durften -auch während der Schulferien- die Notbetreuung in der Turnhalle besuchen.
Nach den Osterferien wurden die Arbeitsmaterialien in der Regel am Montag an der Schule in Kuverts oder Mappen an die Schüler ausgegeben und am Freitag zur Prüfung der Vollständigkeit und zur Korrektur in aufgestellten Boxen wieder eingesammelt. Da die Schüler das Schulhaus nicht betreten durften, wurden die Arbeitsblätter und sonstigen Unterlagen in verschiedenen Zeitfenstern an den Eingängen oder auch durch die Fenster der Klassenzimmer im Erdgeschoss ausgegeben. Hier und da wurden unter den Fenstern auch Gedichte aufgesagt, Kopfrechenaufgaben gelöst, oder unregelmäßige Verben in die Vergangenheit gesetzt, um den Lernstand abzufragen oder auch eine mündliche Note zu erhalten.
Nach diesem sog. ersten Lockdown, wurde am 11.05.2020 auf Wechselunterricht umgestellt. An der Werdenfelsschule wurde nach all den Jahren wieder in zwei Schichten unterrichtet. Die erste Hälfte der Klasse kam in den ersten drei Stunden zum Unterricht, die zweite Hälfte der Kinder nach der großen Pause von der vierten bis zur sechsten Stunde. Die Klassen betraten und verließen entsprechend dem nahezu wöchentlich erneuerten Hygienekonzept die Schule über unterschiedliche Eingänge, um Kontakte zwischen den Lerngruppen zu vermeiden. Zwischen den Lerngruppen musste sämtliche Tische, Stühle und Griffe im Klassenzimmer von den Lehrkräften desinfiziert werden. Alle Anwesenden trugen Masken, wuschen sich vor dem Betreten des Klassenraums die Hände und saßen einzeln – nach dem Kontaktverbot der letzten Wochen dennoch ein großes soziales Ereignis!!!
Am 15.06.2020 wurde die Konzeption des Wechselunterrichts noch einmal geändert: Während die eine Hälfte der Klasse an der Schule stundenplangemäßen Präsenzunterricht hatte, war die andere Hälfte der Schüler an diesem Tag zu Hause und bearbeitete im Homeschooling verschiedene Lernaufgaben. Am Tag darauf wurde getauscht. Zur Reduzierung von Kontakten bekam jede Jahrgangsstufe im Pausenhof einen eigenen Spielbereich und einen Anstellplatz zugewiesen.
Erst am letzten Schultag vor den Sommerferien waren beide Hälften jeder Klasse zur Verabschiedung der Viertklässler auf dem Sportplatz wieder zusammen in der Schule.
Das folgende Schuljahr 2020/21 begann vielversprechend – das heißt normal bzw. voller Präsenzunterricht!
Dieser hielt bis zum 15.12.2020, dann begann der zweite Lockdown. Nach drei Tagen Homeschooling, ab jetzt mit Videokonferenzen über das Programm MS Teams, wurden vorzeitig die Weihnachtsferien eingeläutet. Sechs Wochen sollte dieser Lockdown – einschließlich gestrichener Faschingsferien zur Behebung von Lernrückständen– dauern, um dann wieder von Wechselunterricht abgelöst zu werden.
Neu waren im März die Coronatests, die im Rahmen des Virenwächter Programms ein Mal pro Woche in der Aula durchgeführt wurden. Am 19.04.2021 mussten wegen neuer Virusvarianten dennoch alle Kinder in den dritten Lockdown und damit wieder zurück ins reine Homeschooling: Im Regelfall eine Videokonferenz zum Erlernen von etwas Neuem um 8:00Uhr und eine weitere Videokonferenz für Referate, Besprechungen und gemeinsame Korrekturen gegen 12:00Uhr.
Nach einem Zwischenspiel von zwei Wochen Wechselunterricht konnten die Klassen nach Weihnachten erstmals wieder am 07.06.2021 gemeinsam unterrichtet werden. Ab sofort wurden im Klassenzimmer zwei bis drei Mal pro Woche gemeinsam Pooltests vor dem Unterricht durchgeführt. Gegen Nachmittag erhielten Lehrer und Eltern eine Nachricht auf das Handy, ob der Klassenpool heute positiv oder negativ war. Bis Abend lagen dann im Fall eines positiven Pooltests die Einzelergebnisse vor.
Einen vierten Lockdown gab es nicht mehr, es wurden aber bei Corona-Häufungen noch Quarantänen mit Homeschooling für einzelne Klassen verhängt – wobei mittlerweile geimpfte Kinder weiterhin den Unterricht in der Schule besuchen durften.
Im Februar 2022 wurden die gemeinsamen Corona- Selbsttestungen an der Schule schließlich eingestellt. Bald darauf entfiel auch die Maskenpflicht.
Ein neues Zeitalter
Nach einer langen ruhigeren Phase im Baugeschehen wurde die Schule im Jahr 2021 instand gesetzt und modernisiert. Neben dem Erwerb von mehreren Ipad-Koffern, wurden alle Klassenzimmer mit Lärmschutzdecken, interaktiven Whiteboards, Lehrerlaptos und Dokumentenkameras ausgestattet. Da die Arbeiten während des laufenden Schuljahres durchgeführt wurden, mussten dafür jeweils 2 Klassen in die Gymnastikhalle im Dachgeschoss ausweichen. Diese war vorübergehend mit einer Trockenbauwand in zwei kleine Klassenzimmer unterteilt worden.
Wachsende Schülerzahlen
Bis 2024 wuchs die zunächst 3zügige Grundschule stetig, sodass der Musikraum, der WG Raum und zuletzt auch die Gymnastikhalle wieder in Klassenzimmer umgewandelt wurden. 2021 kam an der Seite der Turnhalle auch noch ein Klassenzimmer im Grünen dazu. Inzwischen können in der Regel vier Klassen pro Jahrgangsstufe gebildet werden.